3D Stereofotografie Theorie und Praxis

Wer sich ausführlich über die interessante Geschichte und Entwicklung der Stereofotografie informieren möchte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stereoskopie

Ich zeige ausschließlich 3D-Stereofotos in Anaglyphentechnik.
Dazu benötigt man eine spezielle Brille. Wie das funktioniert, findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Anaglyph_3D

 

Warum kann man Anaglyphenfotos nicht fehlerfrei drucken?

Ganz einfach:

Weil es bisher nicht möglich ist, das RGB-Cyan in die Druckfarbe Cyan umzuwandeln (zu konvertieren).

Siehe dazu die beiden Fotos rechts.

Man hört und liest von selbsternannten „Experten“ immer wieder, dass der Grund das Papier ist.

Das ist natürlich absoluter Unsinn und zeugt von keinerlei Fachkenntnis.

Der Grund ist ein ganz anderer: Die unterschiedlichen Farbräume zwischen RGB und CMYK:

https://mymaxxi.de/blog/rgb-und-cmyk-farben

https://www.pixartprinting.de/blog/vierfarbdruck/

Das RGB-Cyan besteht aus gleichen Anteilen grünem und blauem Licht ohne rot.
Es ist eine Mischfarbe.

Die vier Druck-Grundfarben CMYK, aus denen alle anderen Farben beim Drucken gemsicht werden, sind Cyan, Magenta, Yellow (Gelb) und K („key„ für Schwarz). Ähnlich wie in der Schule, z.B. aus Gelb und Blau wird Grün.


Die Druckfarbe Cyan ist also keine Mischfarbe wie das RGB-Cyan, das nur aus grünem und blauen Licht gemischt ist, sie ist daher nicht veränderbar.

Geisterkonturen entstehen fast ausschließlich außerhalb des bei der Korrektur gewählten Focusbereichs und der Schärfentiefe.

Ein Hinweis:
Versuch gar nicht erst, dieses Problem durch die angepriesene „Anaglyphenkalibrierung“ oder „Kontrastminderung“ in den Griff zu bekommen oder mit auch dunklem oder farbigem Papier- es kann nicht funktionieren. Es hat ebensowenig mit dem Problem zu tun, wie die abenteuerliche Theorie der „Übersprechung zwischen den Teilbildern“.

Was dabei an miserabler Qualität herauskommt ist eine Zumutung und würde im Profibereich sofort in den Papierkorb geschoben und gleich gelöscht.


Fazit: Solange das Konvertierungsproblem nicht gelöst ist, ist kein fehlerfreier Druck von Rot-Cyan-Farbanaglyphen möglich.

 

 

Von "Goldenen Regeln" und Gesetzen

Es gibt weder in der 3D-Stereofotografie noch in der allgemeinen Fotografie „Gesetze“, wie man Aufnahmen zu gestalten hat, was in welcher Entfernung oben, unten, vorne, rechts, links oder hinten platziert sein muss.


Wer immer sich das ausgedacht hat und mit Lineal und Winkelmesser meint, damit gute oder schlechte, richtige und falsche Fotos beurteilen zu können, sollte sich ein anderes Hobby suchen.

Diese Leute verstehen nichts davon. Es gibt auch kein „Scheinfenster“ hinter dem ein 3D-Bild liegen muss. Wir laufen auch nicht mit einem Rahmen vor dem Kopf herum, durch den wir die Welt betrachten.


Räumliche Effekte dürfen auch immer bewusst eingesetzt werden.

Auch die Fotografie ist freie Gestaltung und kennt keine Einschränkungen. Bis auf diese: Das Bild sollte gerade ausgerichtet, richtig belichtet und dort scharf sein, worauf es dem Fotografen ankommt.


Jemand hat es bereits in den 1920er Jahren treffend formuliert: Kritiker sind wie Eunuchen, sie wissen ein bisschen darüber, können es aber nicht.

 

 

Warum manche Menschen nicht räumlich sehen können

Etwa fünf Prozent der der Menschen, in Deutschland sind es etwa vier Millionen, verfügen nicht über die Fähigkeit des dreidimensionalen, räumlichen Sehens und können keine 3D-Bilder erkennen.


Was ist der Grund dafür?


Das kindliche Gehirn unterdrückt bei einem Sehfehler das schwächere Auge. Wird das nicht erkannt und behandelt, dann wird das Auge später sozusagen abgeschaltet.


Im Erwachsenenalter ist der Schaden irreparabel.
Man bezeichnet diese Sehschwäche als Amblyopie.

Aus unbearbeiteten Farbanaglyphen findest du unten ein ensprechendes Beispiel.
Es zeigt, dass Geisterbilder ohne Papier und Druck bereits beim Konvertieren von RGB in CMYK entstehen und auf dem Bildschirm zu sehen sind.
Dafür muss man das Bild nicht ausdrucken: